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Ich tu was für die Artenvielfalt
Elena Steuer aus Grabus bei Sontheim zeigte uns ihren Garten mit heimischen Wildblumen und wilden Ecken mit Brennnesseln.

Ich tu was für die Artenvielfalt: Beispiele aus der Region

Auf Ruth Beckmanns wunderschönen Rosen in ihrem Naturgarten in Albishofen hatten sich Blattläuse niedergelassen und machten ihnen das Leben schwer. Doch um sie in den Griff zu kriegen, griff die Gärtnerin nicht zur Chemiekeule. Ihre „Geheimwaffe“ sind Marienkäfer. Die kleinen roten Krabbeltiere freuen sich über das reichhaltige Nahrungsangebot für sich selbst und für ihren Nachwuchs. Ruth Beckmann vertraut den natürlichen Kreisläufen, die in ihrem Garten wirken dürfen und das zahlt sich aus.

Ruth Beckmann aus Albishofen vertraut auf die natürlichen Kreisläufe in ihrem Garten.

Auch Elena Steuer aus Sontheim hat ihren Garten in eine Wohlfühloase für Tiere und Pflanzen aller Art verwandelt. „In einem Garten, in dem nichts lebt, würde ich mich nicht wohl fühlen“, sagt die junge Mutter, die mit ihrem fünfjährigen Sohn gern im Garten Fußball spielt und heimische Wildblumen aussät. Dort darf es mancherorts auch „unordentlich“ zugehen. Neben den kultivierten Blumenbeeten gibt es eine „wilde Ecke“, in der ein Totholzhaufen liegt und Brennnesseln wachsen. „Solche wilde Ecken sind für die Natur eine Wohltat.“ erklärt Lydia Reimann, unsere Gebietsbetreuerin. „Totes Holz strotzt nur so vor Leben. Käfer wie der selten gewordene Hirschkäfer leben als Larven in und von totem Holz. Und Brennnesseln sind für viele Schmetterlingsraupen ein willkommener Proteinsnack.“

Den inneren Drang, die „Unordnung“ zu beseitigen oder die schiefen Blicke der Nachbarn muss man wohl aushalten.

Ein Garten in dem es nicht summt und brummt, mag Elena Steuer sich gar nicht vorstellen.
Andreas Blank aus Attenhausen kennt seine Wiesen gut und weiß wo die wertvollsten Stellen für Altgrasinseln sind.

Landwirt Andreas Blank aus Attenhausen hält eine Herde Original Braunvieh und bewirtschaftet 22 Hektar Grünland. Seine Rinder werden mit Gras und Heu vom eigenen Land gefüttert. Peter Guggenberger-Waibel erläutert: „Wenn im Frühjahr innerhalb von zwei oder drei Tagen der gesamte Landkreis abgemäht wird, verlieren die Insekten nicht nur ihre Nahrungsquelle, sondern auch Unterschlupf und Deckung von einem Tag auf den anderen – eine ökologische Katastrophe“. Andreas Blank hat sich für Altgrasstreifen entschieden, die erst spät im Jahr gemäht werden. Denn da tummeln sich Käfer, Schmetterlinge, Heuschrecken und Bienen. „Für mich ist auch das eine Belohnung, diesen Artenreichtum auf meinem Grund erleben zu dürfen“, sagt der Landwirt.

Beiträge wie die genannten bewirken viel und in der Summe schaffen wir so gemeinsam Raum für Artenvielfalt im Günztal. 

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E-Mail: info@guenztal.de
Telefon: 08332 790537